Donnerstag, März 09, 2006
Gedanken zum Alter
"Du hast Dich aber kaum verändert!"
Mit diesen Worten wurde ich vor zwei Tagen in Arosa von einem ehemaligen Vorgesetzten begrüsst. Er meinte natürlich nicht mein Aussehen, sondern meine Art sei immer noch die gleiche. Mit der rechten Hand klopfte er auf mein in zwischen statthaftes Bäuchlein und meinte: "Da aber hast Du Dich ganz schön verändert!" Ich antwortete nur: "Ich arbeite dran!"
Zwölf ältere Herren treffen sich regelmässig im Anfangs März zum skifahren, jassen, plaudern und geniessen. Wir alle waren vor bald 30 Jahren Kadermitglieder bei der damaligen SBG in Zürich. Mit meinen 55 Jahren zähle ich zu den Jüngsten. Der älteste "Senior" war schon weit über 70, fuhr aber heute Nachmittag bei starkem Schnellfall die Pisten hinuter, als wäre er der "Gigi von Arosa". Da ich wegen einer Hüftgelenkoperation zur Zeit nicht Skifahren kann, verbrachte ich viele Stunden bei Spaziergängen, beim Kegeln, Fotoalben anschauen und natürlich mit Austauschen von Geschichten aus vergangenen Zeiten. Einer nahm seinen Laptop mit (das war nicht ich) und bastelte zwischendurch an einer Homepage für seinen Verein, eine Modellfluggruppe. Ein anderer löste Kreuzworträtsel und fragte uns immer wieder, wenn er ein Wort nicht wusste. "Ja, ja, wir sind alle Älter geworden!", meinte Sepp und er sagte das mit einem grossen Seufzer. Als wir die Fotoalben aus der damaligen SBG-Zeit durchblätterten wurden wir uns alle bewusst, dass die Zeit schnell vergeht. Auf einer Foto war ich sogar noch mit einem Stapel Lochkarten zu sehen. Aber sind wir wirklich so alt, wie wir teilweise aussehen?
Zur Zeit führe ich Seminare durch für Menschen über 50. Das Seminar hat den Titel "Energy 50Plus" Ein Seminar, zum Energy tanken, für Stellensuchende über 50. Nach hunderten von Absagen fehlt es vielen Menschen an Energie, sich auf dem Arbeitsmarkt weiterhin motiviert zu bewerben. Mit Förder-, Beschäftigungs- und Integrationsprogrammen bemühen sich in Deutschland und in der Schweiz die Kantone und Bundesregierungen, den Anteil der über 50-Jährigen in der Arbeitswelt wieder zu erhöhen. 50Plus tönt einfach besser wie 63 oder 72 . Und genau 63 Jahre alt war auch der älteste meiner Kursteilnehmer, welcher drei Wochen nach dem Kurs einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Jawohl, es ist alles möglich, nur nicht immer so einfach! Und die Medien helfen tüchtig mit, die irrige Meinung zu verbreiten, ältere und damit reifere Menschen hätten keine Chance mehr.
"Man ist immer so alt, wie man sich fühlt!" Leicht gesagt, stimmt aber! Werden Stellensuchende schon am Telefon nach Ihrem Alter gefragt, antworten sie meistens konkret mit ihrer Altersangabe. Das Gespräch wird dann meistens relativ rasch beendet. Mein Tipp: Antworte doch auf die Frage mit: "Meinen Sie das körperliche, seelische, oder geistige Alter?" Du wirst über die Reaktionen Deiner Gesprächspartner erstaunt sein.
Über 50 jährige Menschen sind nämlich für den Arbeitgeber meistens nicht zu alt, sondern zu teuer. Einige denken, ältere Menschen seien nicht mehr flexibel, sie seien festgefahren, nicht mehr lern- und entwicklungsfähig, ausgebrannt, intolerant und haben Vorurteile. Von all diesen Ängsten musst Du - sofern Du Stellensuchend bist- die Personalchefs und Unternehmer befreien. Du musst diese Einwände entkräften und dich mit treffenden Argumenten ausrüsten. Aber das braucht eine gute Vorbereitung und eine Portion Selbstvertrauen. Ich habe weiter festgestellt, das ältere Stellensuchende meistens viel zu bescheiden sind. Das Alter bringt so viele Vorteile mit sich, man muss diese nur "verkaufen" können.
Als 55 jähriger Ehemann und Familienvater werde ich nicht gerne als Senior, Oldie oder gar als Frühpensionär tituliert. Im Tennissport, den ich seit über 30 Jahren ausübe, wird man bereits mit 35 Jungsenior! Tatsächlich scheint aber 50 die magischen Grenze, die Menschen in "Junge" und "Alte" sortiert. Die "Alten" werden jedoch nicht zur zahlenmässig immer bedeutender, sondern verfügen über immer mehr Kaufkraft, die sie längst nicht mehr nur an die Enkelkinder verschenken oder auf die hohe Kante legen, sondern mit wachsender Begeisterung selbst investieren. Menschen ab 50 haben mehr als die Jüngeren von den auf den Märkten entscheidenden Ressourcen Geld, Zeit und Aufmerksamkeit. Sie sind nämlich die einzige quantitativ wachsende Konsumentengruppe. Also haben sie auch das Recht, bis zu ihrer Pensionierung zu arbeiten - wenn sie wollen!
Ich wünsche Dir noch viele Jahre, in denen Du tun und lassen kannst, was Du willst und in denen Du so alt bist, wie Du Dich fühlst. Denke daran: "Altwerden beginnt im Kopf!"
Herzliche Grüsse
Heinz Bachmann
Mit diesen Worten wurde ich vor zwei Tagen in Arosa von einem ehemaligen Vorgesetzten begrüsst. Er meinte natürlich nicht mein Aussehen, sondern meine Art sei immer noch die gleiche. Mit der rechten Hand klopfte er auf mein in zwischen statthaftes Bäuchlein und meinte: "Da aber hast Du Dich ganz schön verändert!" Ich antwortete nur: "Ich arbeite dran!"

Zur Zeit führe ich Seminare durch für Menschen über 50. Das Seminar hat den Titel "Energy 50Plus" Ein Seminar, zum Energy tanken, für Stellensuchende über 50. Nach hunderten von Absagen fehlt es vielen Menschen an Energie, sich auf dem Arbeitsmarkt weiterhin motiviert zu bewerben. Mit Förder-, Beschäftigungs- und Integrationsprogrammen bemühen sich in Deutschland und in der Schweiz die Kantone und Bundesregierungen, den Anteil der über 50-Jährigen in der Arbeitswelt wieder zu erhöhen. 50Plus tönt einfach besser wie 63 oder 72 . Und genau 63 Jahre alt war auch der älteste meiner Kursteilnehmer, welcher drei Wochen nach dem Kurs einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Jawohl, es ist alles möglich, nur nicht immer so einfach! Und die Medien helfen tüchtig mit, die irrige Meinung zu verbreiten, ältere und damit reifere Menschen hätten keine Chance mehr.
"Man ist immer so alt, wie man sich fühlt!" Leicht gesagt, stimmt aber! Werden Stellensuchende schon am Telefon nach Ihrem Alter gefragt, antworten sie meistens konkret mit ihrer Altersangabe. Das Gespräch wird dann meistens relativ rasch beendet. Mein Tipp: Antworte doch auf die Frage mit: "Meinen Sie das körperliche, seelische, oder geistige Alter?" Du wirst über die Reaktionen Deiner Gesprächspartner erstaunt sein.

Als 55 jähriger Ehemann und Familienvater werde ich nicht gerne als Senior, Oldie oder gar als Frühpensionär tituliert. Im Tennissport, den ich seit über 30 Jahren ausübe, wird man bereits mit 35 Jungsenior! Tatsächlich scheint aber 50 die magischen Grenze, die Menschen in "Junge" und "Alte" sortiert. Die "Alten" werden jedoch nicht zur zahlenmässig immer bedeutender, sondern verfügen über immer mehr Kaufkraft, die sie längst nicht mehr nur an die Enkelkinder verschenken oder auf die hohe Kante legen, sondern mit wachsender Begeisterung selbst investieren. Menschen ab 50 haben mehr als die Jüngeren von den auf den Märkten entscheidenden Ressourcen Geld, Zeit und Aufmerksamkeit. Sie sind nämlich die einzige quantitativ wachsende Konsumentengruppe. Also haben sie auch das Recht, bis zu ihrer Pensionierung zu arbeiten - wenn sie wollen!
Ich wünsche Dir noch viele Jahre, in denen Du tun und lassen kannst, was Du willst und in denen Du so alt bist, wie Du Dich fühlst. Denke daran: "Altwerden beginnt im Kopf!"
Herzliche Grüsse
Heinz Bachmann